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fremd

Projektarbeit zum Thema "fremd"

Ausstellung 10.09.2016 bis 29.10.2016
Grand Cafè Kaiserfeld

Vorwort

Der Fremde ist überall"

Fremd ist nicht nur der andere Mensch. Das Fremde ist überall. Das Fremde hebt sich ab gegen das schon Bekannte, gegen das Bewusste, das uns schon "Heimat" geworden ist. Das Fremde verührt uns, gewohnte Grenzen zu überwinden und etwas Neues zu wagen. Je mehr innere Freiheit wir haben, je besser unsere Indentiät ist, je weniger Angst wir haben, umso eher können wir uns dem Fremden zuwenden, können wir es uns leisten, vom Fremden fasziniert zu sein. Die Antike erkannte das Fremde vor allem in den Dimension der unterschiedlichen Sprache. Die Grenzflächen zum Fremden sind höchst ambivalent und bewegen sich zwischen Faszination und Bedrohung. Auch die immer stärkere globale Mobilität führt zur Auseinandersetzung mit dem konkreten Fremden in seiner ernüchternden Alltäglichkeit. Das "Fremde" ist eine Idee der Menschen, und betrifft von Menschen geschaffene Räume, Vorstellungen, Bildwelten und Denkweisen. Das Bild (vom Eigenen und Fremden) spielt in der Geschichte der Menschheit eine wesentliche Rolle, denn es vermittelt Vorstellungen und Fantasien vom Fremden, vom Anderen - und damit eben auch vom Eigenen.

Das Fremde

Das Fremde bezeichnet etwas, das als abweichend von Vertrauten wahrgenomen wird, das heißt aus Sicht dessen, der diesen Begriff verwendete, als etwas Andersartiges oder weit Entferntes. Das Gefühl der Fremdheit entsteht durch den Ethnozentrismus und kann Abwehr im Sinn von Angst bis hin zur Aggressivität hervorrufen. Das Fremde wird oft dem Fremden angelastet. Fremde bringen das Fremde in unser Leben. Das Fremde zu verstehen, bedeutet zwischen Faszination und Bedrohung Erfahrungsmöglichkeiten auszuloten.

Welche Rolle kommt der Kunst in diesem komplexen Feld des Eigenen und des Fremden zu?"

Ich behaupte, dass hier Kunst allgemein eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit dem Selbst und dem Anderen inne hat. Ich würde sagen, dass Kunst generell die Aufgabe hat, das Fremde im Vertrauten sichtbar zu machen, sei es durch eine fremde Perspektive auf Vertrautes, durch bildnerische Verfremdung, durch Kollision des Vertrauten mit dem Fremden, durch Provokation und viele andere Ansätze. Die Methode der Verfremdung ist prinzipiell in jedem Medium möglich. Manchmal reichen minimale ästhetische Umdeutungen des Vertrauten / Eigenen, um es für uns zum Unbekannten / Fremden werden zu lassen. Auch scheint es mir, dass die Verfremdung der vertrauten Realität uns noch tiefer trifft, wenn sie auf das Bild des Menschen zielt.

In den Arbeiten der Fotokünstlerinnen und Fotokünstler sind all diese Aspekte wieder zu finden. Wir werden mit fremden, angsteinflößenden und faszinierenden Welten konfrontiert. Fremd hat auch immer etwas mit neue zu tun. Das unbekannte fremde Ich lockt und stößt ab. Vorgestellte Fremdheit, fremde Weltanschauungen, das Ungewohnte, das Irritierende und das Fremde in mir sind Thema.

Armin W. Nimra-Ruckerbauer Armin W. Nimra-Ruckerbauer

Präsident BV der Bildenten KünstlerInnen Österreichs, LV Steiermark

Andrea Copony

Andrea Copony

geboren 1960 in Graz
Als Absolventin der Kunstgewerbeschule Graz Ortweinplatz und der Akademie für Angewandte Photographie nutzt Andrea Copony seit 2009 die Fotografie als bevorzugtes künstlerisches Ausdruckmittel.

Als Fotografin des Post-Analogen-Zeitalters nutzt sie die Freiheiten der digitalen Aufnahmetechnik ebenso wie die der digitalen Nachbearbeitung, um ihre Bilder zu erzeugen. Das Ergebnis sind Collagen, mit denen die Gesetzmäßigkeiten der visuellen Wahrnehmung auf die Probe gestellt werden. So wie die Bilder als Abbild der Wirklichkeit zweifelhaft werden, wird die Wirklichkeit selbst in Zweifel gezogen. Fotografie als Möglichkeitsform, digitale Bearbeitung um dem Gewöhnlichen das Außergewöhnliche zu entreißen.

Einzelausstellung "Momente" 2011, Lendwirbel 2020, unart 2014, photo graz 14, micro galleries 2016

strange world
strange world
verfremdete wirklichkeit
verfremdete wirklichkeit
Maria Frodl

Maria Frodl

Die gebürtige Grazerin lebt und arbeitet als Fotokünstlerin und Musikerin in Wien. Lange war sie der analogen Fotografie verbunden und fotografierte überwiegend schwarzweiß. Die digitale Fotografie nutzt sie heute mit all ihren Möglichkeiten wobei Vielseitigkeit und Experimentierfreude ein wesentliches Merkmal darstellen.

Einzel- und Gruppenausstellungen seit 2012, wie z. B. 'Red Sea' Einzelausstellung in der Galerie FotoSecession Wien, innerhalb der Gruppe „verhackART“ sowie im OFF Festival Vienna. Preisträgerin beim diesjährigen Kurierfotowettbewerb (2. Platz Gesamtsieger der Gruppe Berufsfotografen) sowie erste Plätze bei diversen Wettbewerben von 'Art Limited'. Fotokünstlerische Gestaltung des Neuzubaus der Landesmusikschule Gmunden.

Zu den Bildern dieser Ausstellung

Die zwei Bilder der Ausstellung 'FREMD' wurden am Wiener Hauptbahnhof aufgenommen. Mittels längerer Belichtungszeit und Ziehen der Kamera entsteht hier der schemenhafte Eindruck von Menschen auf Reisen. Dieser Ort wurde nicht zuletzt auch wegen der aktuellen Flüchtlingsthematik ausgewählt.

strange world
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Ernst Hermann

Ernst Hermann

Der gebürtige Grazer lebt seit 2004 in Allerheiligen bei Wildon.
Die Fotografie begleitet ihn seit seiner Jugend. Er versuchte immer seine Empfindungen und Wahrnehmungen mittels Bildern auszudrücken. Anfangs waren es Details aus unserem Leben und unserer Welt, die nur er erkannte. In der letzten Zeit nähert er sich immer mehr der abstrakten Form der Darstellung seiner innersten Wahrnehmungen

Mit der Gruppe „verhackART“, die er vor fünf Jahren übernommen hat, zeigt Ernst nun schon in der neunten Ausstellung seine Werke. Seit 2013 ist er auch Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden KünstlerInnen Österreichs LV Steiermark.

Einzelausstellung "Momente" 2011, Lendwirbel 2020, unart 2014, photo graz 14, micro galleries 2016

www.ersnthermann.at

Gedanken zum Thema "fremd":

Beim Thema „fremd“ beschäftigt sich Ernst Hermann mit dem Wunsch nach Grenzenlosigkeit und der Beziehung der Religionen untereinander.

Glaube
Glaube
Grenzenlos
Grenzenlos
Günther Kubiza

Günther Kubiza

Günther Kubiza ist ein preisgekrönter, international gefragter Portrait-, People- und Reportagefotograf, Videoproduzent und Künstler. Der gebürtige Grazer Jahrgang '76 hat nach einer künstlerischen Fotografieausbildung in Wien Ende der 1990er-Jahre in den Niederlanden Bildende Kunst und Design mit den Schwerpunkten Medienkunst, Fotografie und Bühnenbild studiert. Fotografie, Gestaltung und Technik unterrichtete er unter anderem an der Fotoakademie in Graz, bei staatlich geförderten Seminaren und im Einzelunterricht. Die Meisterprüfung im Handwerk Fotografie, ein Studium „TV- und Filmproduktion“ sowie eine mehrjährige Coachingausbildung in Deutschland vervollständigen das Spektrum. Seine oftmals sehr konzeptionell angelegten künstlerischen Auseinandersetzungen spielen gerne mit Konventionen, Potentialen, Klischees und Vorurteilen und wurden bislang in einer Vielzahl von Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

kubiza.smugmug.com

CHANGE OF PLANS
CHANGE OF PLANS
PLANNED CHANGE
PLANNED CHANGE
Macher Michaela

Michaela Macher

Michaela Macher, geboren 1985, fotografiert seit 10 Jahren und hat 2010 die Akademie für angewandte Fotografie absolviert und ist seitdem künstlerisch tätig. Sie war schon Teil von einigen nationalen und internationalen Ausstellungen. Sie war 2011 und 2012 bereits bei verhackART tätig und feiert nach einer kurzen künstlerischen Pause und ihrem Studium der Sozialen Arbeit und Sozialmanagement heuer wieder ihr Come-Back bei verhackART. Ihre Bilder entstehen meistens aus einem inneren Impuls heraus und sind nur selten geplant. Sie lässt sich von den Motiven finden und berühren. Sie vermeidet Beschreibungen zu ihren Bildern, da sie die Bilder für sich selbst sprechen lässt. Seit 2015 fotografiert sie außerdem unter dem Namen „Die Fotomacherin“ und es sind weitere interessante Projekte in Planung.

Michaela Macher auf Facebook

Das Fremde in uns
„Das Fremde in uns“
Was ist fremd?
„Was ist fremd?“
Ulrike Rauch

Ulrike Rauch

Geboren 1962 in der Südsteiermark,
lebt - mit Unterbrechungen – seit ihrer Schulzeit in Graz. Die Photografie ist für sie die Idealkombination von Beruf und Leidenschaft.

Ein Auszug bisheriger Ausstellungen: GrazMuseum, Galerie Zwischenbilder/Amtshaus Graz, RESOWI-Zentrum der UNI Graz, Eschenlaube, Naturparkzentrum Grottenhof, Laßnitzhaus Deutschlandsberg, etc. Die Ausstellung „FREMD“ ist die dritte Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe „VerhackArt“ im Grand Cafe Kaiserfeld.

www.ulrikerauch.at

Gedanken zum Thema "fremd":

„Fremd“ ist für Ulrike Rauch ein absolut subjektiver Begriff, für den einen vertraut, ist etwas für den anderen fremd und dadurch oftmals sogar bedrohlich. Und sei es ein Mensch, der uns absolut positiv entgegentritt, für uns durch unsere Voreingenommenheit, Gedanken und eigenen Bilder überlagert, fremd und „verwaschen“ wird.

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fremd 2
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Bianca Scharler

Bianca Scharler

* 1978 in Graz, lebt und arbeitet in der Oststeiermark
Seit 2007 reise ich immer wieder nach Indien. Diese Zeiten nütze ich für Meditation, Yoga, zur künstlerischen Inspiration und für meine Reisefotografien.

“... Als Betrachter glaubt man Scharler sofort, dass das Land und die Menschen sie sehr faszinieren. Jede einzelne Fotografie trägt diese Achtung in sich, stellt eine poetische und ganz behutsame, unaufdringliche Liebeserklärung an das Fremde, Andere dar... Die Personen auf den Portraitfotos gehen einem auf behagliche Art Nahe, sie kommen einem vertraut vor, fast bekannt, nicht wie Bewohner eines so fernen Teils der Welt.

Es liegt eine eigentümliche Sehnsucht über Bianca Scharlers Fotografien, ein Versprechen von Weite, ein vager Traum von Freiheit, ein irgendwie ursprünglicher Frieden, der berührt. Und es sind Bilder der tiefsten Stille aus einem angeblich so lauten, lärmenden, überfüllten Land. Die Essenz einer Reise abseits touristischer Massenabfertigung, folkloristischer Second-Hand-Souveniers und klischeebefrachteter Ideen. Bilder aus dem Herzen, gesehen mit dem Herzen. Natürlicher kann Kunst kaum sein.”
Andrea Sailer

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Ulla Sladek

Ulla Sladek

Ulla Sladek ist Soziologin und Fotografin.
Von 2010 bis 2013 besuchte sie das Kolleg für Fine Art Photography & Multimedia Art an der Ortweinschule. Von 2013 bis 2015 war sie mit dem Kollektiv "blyf" Stipendiatin des Landes Steiermark in den KünstlerInnenateliers Rondo. Derzeit arbeitet sie in einem Atelier der Stadt Graz am ehemaligen Tagger Areal.

Als Fotografin des Post-Analogen-Zeitalters nutzt sie die Freiheiten der digitalen Aufnahmetechnik ebenso wie die der digitalen Nachbearbeitung, um ihre Bilder zu erzeugen. Das Ergebnis sind Collagen, mit denen die Gesetzmäßigkeiten der visuellen Wahrnehmung auf die Probe gestellt werden. So wie die Bilder als Abbild der Wirklichkeit zweifelhaft werden, wird die Wirklichkeit selbst in Zweifel gezogen. Fotografie als Möglichkeitsform, digitale Bearbeitung um dem Gewöhnlichen das Außergewöhnliche zu entreißen.

www.ullasladek.at

I lost my elephant

I lost my elephant ist eine Arbeit über Besitz, Angst vor Verlust, scheinbarer Knappheit und tatsächlicher Borniertheit. Die Idee zu dieser Arbeit entstand 2015 während eines Aufenthalts im Künstlerhaus Dortmund: Ausgetriebene Erdäpfel, die jemand in der Gemeinschaftsküche vergessen hat. Gummitierchen, erstanden am Flohmarkt. Gemeinsam sehen sie aus wie kleine Planeten und deren grimmige BewohnerInnen, die ihre begrenzte Welt weder verlassen noch jemanden hereinlassen wollen.

I lost my elephant
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Mit freundlicher Unterstützung von

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